Drangsal - Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen (2025) Hi-Res

Vier Jahre nach Exit Strategy ist Max Gruber alias Drangsal zurück mit seinem vierten Album, dessen Titel Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen so sperrig wie poetisch ist. Produziert wurde es natürlich von niemand geringerem als dem unverzichtbaren zweiten Max im Bunde: Max Rieger (Die Nerven, All diese Gewalt).

Mit 17 Tracks präsentiert Drangsal uns ein sehr fülliges Album, das aber keineswegs nur Song nach Song zu bieten hat. In einer taktvollen Kombination aus Liedern, Instrumental-Stücken oder -Passagen, und stimmungsvollen Interludes entfaltet sich ein vielschichtiges Kaleidoskop. Ich hab von der Musik geträumt ist Drangsals ganz eigene Liebeserklärung an die Musik, getragen von müden Drums und dem Gefühl eines tiefen Seufzens: „Wär ich doch bloß nie mehr erwacht, ich schliefe in ewigem Glück“. Erst auf Die satanischen Fersen schafft das Album es, sich aufzurichten, tief einzuatmen und die E-Gitarren in die Hand zu nehmen.

Schon immer für seine Scharfsinnigkeit bekannt, weiß Drangsal auch auf dieser Platte sehr gut einzusetzen, was es braucht, um mit verschiedensten Farben zu malen – sei es schwermütiger Indie-Pop auf Die Bestie mit dem brennenden Schweif, sein Spiel mit unschuldig-engelsgleicher Stimme und wütender Verzweiflung (Hab Gnade!, Funke & Benzin), drängenden Drums und E- Gitarren (Mein Mo(nu)ment) oder einer fast schon theatralischen Darbietung auf Inkomplett.

Zuweilen organischer, aber noch immer angetrieben von derselben Drangsal-esken Passion gehört Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen jetzt schon zu den schönsten Veröffentlichungen des Jahres. Ein Glück, dass Drangsal aus seinem Schlaf erwacht ist.