Christopher Annen & Francesco Wilking - Alles was ich je werden wollte (2025) Hi-Res

Francesco Wilking und Christoph Annen bilden eine Mini-Supergroup, von der wir nicht wussten, dass wir sie brauchten und veröffentlichen mit Alles was ich je werden wollte das bisher schönste Indie-Album dieses Jahres. Wilking, den langjährige Fans schon von den Bands TELE und Die Höchste Eisenbahn kennen werden und der zuletzt als Kopf der dynamischen Kombination CRUCCHI GANG beeindruckte, tut sich zusammen mit AnnenMayKantereit-Gründungsmitglied und -Gitarrist Christopher Annen. Annen hat sich in den letzten Jahren vom schüchtern-schief grinsenden Gitarristen immer mehr auch als Hintergrundsänger ans Mikro getraut – und dieser Neugierde am Gesang widmet er sich auf diesem Album ernsthafter und mit viel Herz. Mal berührt er in höherer Stimmlage (Kein Tourist (Nur damit ihrs wisst)), mal trägt er Songs selbstbewusst mit Nachdruck (Die Entscheidung ist vertagt).

Als sie sich im Frühjahr 2023 zum ersten Mal trafen, um der Idee einer Zusammenarbeit Leben einzuhauchen, entstanden 15 Lieder mit dem Prädikat „Oberklasse Meisterschule Adult-Pop mit Indie-Unwucht“. Mit Beiträgen von Severin Kantereit, Malte Huck und Ferdinand Schwarz ist die AnnenMayKantereit-Familie immer mit dabei. Produziert wurde die Platte von Fabian Langer, der bereits durch die Bank weg mit der deutschsprachigen Indie-Szene gearbeitet hat. Und wenn Rocko Schamoni, Entertainer auf Lebenszeit, ebenfalls vorbeischaut und sich von coolster Crooner-Seite gibt (Hundertmal Nichts (Gold)), greift Francesco kurzerhand zur Harmonika.

Wilking und Annen beginnen dezent aber geerdet und spielen sich im Laufe des Albums warm. So entfalten sich ihre Sympathien auf diesem Album zu weit ausgedehnten Gitarrensphären (Gut genug) und unbeschwerter Heiterkeit (Nicht sehr alt). Hoffentlich lassen sie ihre Saiten weiter für uns erklingen.