Blond - Perlen (2023)
BAND/ARTIST: Blond
- Title: Perlen
- Year Of Release: 2023
- Label: Beton Klunker Tonträger
- Genre: German Pop, Indie Pop
- Quality: Mp3 320 kbps / FLAC (tracks)
- Total Time: 34:37
- Total Size: 83 / 372 MB
- WebSite: Album Preview
Tracklist:
1. Blond - Intro
2. Blond - Durch die Nacht
3. Blond - Männer
4. Blond - Du und Ich
5. Blond - Sims 3
6. Blond - toxic
7. Blond - immer lustig
8. Blond - mein boy
9. Blond - oberkörperfrei
10. Blond - Ich sage ja
11. Blond - Du musst dich nicht schämen
12. Blond - Outro
1. Blond - Intro
2. Blond - Durch die Nacht
3. Blond - Männer
4. Blond - Du und Ich
5. Blond - Sims 3
6. Blond - toxic
7. Blond - immer lustig
8. Blond - mein boy
9. Blond - oberkörperfrei
10. Blond - Ich sage ja
11. Blond - Du musst dich nicht schämen
12. Blond - Outro
Dafür, dass es in "Perlen" häufig darum geht, dass Frauen nicht gefällig sein müssen, ist Blond dann doch mal wieder ein ganz schön gefälliges Album gelungen. Mehr als drei Jahre, eine Nebenkarriere als Podcasterinnen und eine (zwar nicht vergangene, aber doch nicht mehr so präsente) Pandemie nach dem ihrem starken Debütalbum "Martini Sprite" sind die Schwester Nina und Lotta Kummer, gemeinsam mit ihrem Kindheitsfreund und jetzt Bassisten Johann Bonitz zurück und wissen ganz genau, bei wem sie sich zuerst bedanken möchten: Den "Blondinators", wie sie ihre Fans in einer Mischung aus Selbstironie und Ernshaftigkeit nennen. "Auf geht's Blondie, kämpfen und siegen" skandieren die Blondinators in der zackigen Fußballhymne "Intro".
Danach muss sich die Liebe der Fans aber erst einmal verdient werden. Auf Vorschusslorbeeren ausruhen ist nämlich überhaupt nicht das Ding von Blond. Stattdessen zielen sie mit "Durch Die Nacht" direkt dahin, wo sie sein möchten. Die pulsierende Indie-Pop-Nummer singt ein Loblied auf weibliche Vorbilder und das "Künstlerinnen-Life". In 193 Sekunden zeichnet Sängerin Nina ganz genau nach, wie aus der pubertierenden Jonas Brothers / Killerpilze-Starschnitt-Anhimmelung in der Bravo durch den ersten LaFee-Starschnitt auf einmal ein "Heureka, ich könnte ja auch Popstar sein" wurde. "Ich pumpe Heul Doch und von Hier An Blind" beschreibt sie ihre musikalische Genese und damit auch unterschwellig den Sound ihrer Band.
Denn "Perlen" bewegt sich mühelos zwischen Indie-Wurzeln à la Helden und einer schamlosen Popaffinität der Sorte LaFee. Hier wird nichts gegeben auf Indie-Checkertum und Gatekeeping-Bemühungen, stattdessen machen sich Blond einfach auf die Suche nach dem "kranken Hit, den singen dann alle mit", wie es ja 2020 in "Hit" hieß. Am nächsten kommen sie diesem Vorhaben sicherlich in "Mein Boy", einem unglaublich schmalzigen, 80s-inspirierten Liebeslied. Der Twist: Der Mann, auf dessen Couch sich Nina den ganzen Tag räkelt, der Mann für ihr Leben, ist ihr Therapeut. Nach einer leicht zurückhaltenden ersten Strophe, öffnet sich der Song mit dem Refrain. Die Gitarren klingen klarer und verspielter, sobald die entscheidende Zeile: "Ich hab endlich meinen Therapeut / mein Boy" erklingt. Deshalb funktioniert das auch auf drei ganz unterschiedlichen Ebenen: Erstens als Song über die fehlende Verfügbarkeit von Ressourcen für die eigene mentale Gesundheit. Zweitens als Loblied auf Therapie und die Achtsamkeit den eigenen Gefühlen gegenüber. Drittens, und wahrscheinlich am wichtigsten: Als straight-up Banger.
Daneben geht es auf "Perlen" aber vor allem um eins: "Männer (feat. Adden)". Also selten bis nie im Sinne von "romantic interest", sondern meistens mehr im Sinne von "Sexismus". Am stärksten ist dabei das bitterbös-zynische "Du Und Ich". Mit harten Electroclash-Einflüssen erzählen Blond die so widerwärtige wie leider alltägliche Geschichte eines sexuellen Übergriffs im Club: "Ich dachte, das Grabschen war ein Antrag", fragt Nina den Täter, während sie davon fantasiert, ihn zu heiraten. Nur seltsam, dass dieser kein Interesse daran hat, vom gemeinsamen Kennenlernen zu erzählen: "Du hast ihn gemacht, den ersten Schritt / unsere Kennenlerngeschichte ist romantisch, oder nicht / deswegen finde ich es auch irgendwie seltsam, dass du sie nicht erzählst bei deinen Eltern"
Dasselbe Phänomen wie "Du Und Ich", also toxische Maskulinität, behandelt auch "Toxic", nur diesesmal nicht als Satire und Ansage, sondern als Abgesang: "Ich sag bye zu toxic guys" heißt es hier beschwingt zu einem der subversiv-tanzbarsten Refrains der gesamten Platte. Das Schlagzeug von Lotta Kummer ist wahnwitzig durckvoll, schnell, verführerisch, während die Gitarren so wunderbar nostalgisch nach der New New Wave der 2000er klingt, dass sogar die letzte steifgestandene Indie-Hüfte doch noch auf die Tanzfläche rennt.
Ohne jeglichen doppelten Boden kommt hingegen "Immer Lustig" aus. Dramaturgisch geschickt der Mittelpunkt der Platte, ist die sanfte Ballade eine schonungslose Verhandlung von Depressionen, Einsamkeit, Imposter Syndrome. "Wir sitzen singend in nem Sprinter / meine Freunde trinken Wein / und inmitten des Lärms fühl ich mich allein" ist so eine wunderschön-melancholisch, schonungslose Zeile, man möchte die Band einfach nur in den Arm nehmen, in der Hoffnung, dass das irgendwas bringt (kleiner Hinweis: es bringt nur bedingt was, so wirklich hilft eigentlich nur "Mein Boy"). "Immer Lustig" scheint auch musikalisch ein Quantensprung für die Band zu sein. In der zweiten Songhälfte verdichtet sich der Sound noch einmal, was zuvor nur angedeutet wurde, kommt auf einmal an die Oberfläche. Es ist großartig.
Da können Blond am Ende sehr gerne noch eine kleine Ehrenrunde drehen und im "Outro" skandieren: "Es ist schön, es ist toll, Blondinator zu sein!".
Danach muss sich die Liebe der Fans aber erst einmal verdient werden. Auf Vorschusslorbeeren ausruhen ist nämlich überhaupt nicht das Ding von Blond. Stattdessen zielen sie mit "Durch Die Nacht" direkt dahin, wo sie sein möchten. Die pulsierende Indie-Pop-Nummer singt ein Loblied auf weibliche Vorbilder und das "Künstlerinnen-Life". In 193 Sekunden zeichnet Sängerin Nina ganz genau nach, wie aus der pubertierenden Jonas Brothers / Killerpilze-Starschnitt-Anhimmelung in der Bravo durch den ersten LaFee-Starschnitt auf einmal ein "Heureka, ich könnte ja auch Popstar sein" wurde. "Ich pumpe Heul Doch und von Hier An Blind" beschreibt sie ihre musikalische Genese und damit auch unterschwellig den Sound ihrer Band.
Denn "Perlen" bewegt sich mühelos zwischen Indie-Wurzeln à la Helden und einer schamlosen Popaffinität der Sorte LaFee. Hier wird nichts gegeben auf Indie-Checkertum und Gatekeeping-Bemühungen, stattdessen machen sich Blond einfach auf die Suche nach dem "kranken Hit, den singen dann alle mit", wie es ja 2020 in "Hit" hieß. Am nächsten kommen sie diesem Vorhaben sicherlich in "Mein Boy", einem unglaublich schmalzigen, 80s-inspirierten Liebeslied. Der Twist: Der Mann, auf dessen Couch sich Nina den ganzen Tag räkelt, der Mann für ihr Leben, ist ihr Therapeut. Nach einer leicht zurückhaltenden ersten Strophe, öffnet sich der Song mit dem Refrain. Die Gitarren klingen klarer und verspielter, sobald die entscheidende Zeile: "Ich hab endlich meinen Therapeut / mein Boy" erklingt. Deshalb funktioniert das auch auf drei ganz unterschiedlichen Ebenen: Erstens als Song über die fehlende Verfügbarkeit von Ressourcen für die eigene mentale Gesundheit. Zweitens als Loblied auf Therapie und die Achtsamkeit den eigenen Gefühlen gegenüber. Drittens, und wahrscheinlich am wichtigsten: Als straight-up Banger.
Daneben geht es auf "Perlen" aber vor allem um eins: "Männer (feat. Adden)". Also selten bis nie im Sinne von "romantic interest", sondern meistens mehr im Sinne von "Sexismus". Am stärksten ist dabei das bitterbös-zynische "Du Und Ich". Mit harten Electroclash-Einflüssen erzählen Blond die so widerwärtige wie leider alltägliche Geschichte eines sexuellen Übergriffs im Club: "Ich dachte, das Grabschen war ein Antrag", fragt Nina den Täter, während sie davon fantasiert, ihn zu heiraten. Nur seltsam, dass dieser kein Interesse daran hat, vom gemeinsamen Kennenlernen zu erzählen: "Du hast ihn gemacht, den ersten Schritt / unsere Kennenlerngeschichte ist romantisch, oder nicht / deswegen finde ich es auch irgendwie seltsam, dass du sie nicht erzählst bei deinen Eltern"
Dasselbe Phänomen wie "Du Und Ich", also toxische Maskulinität, behandelt auch "Toxic", nur diesesmal nicht als Satire und Ansage, sondern als Abgesang: "Ich sag bye zu toxic guys" heißt es hier beschwingt zu einem der subversiv-tanzbarsten Refrains der gesamten Platte. Das Schlagzeug von Lotta Kummer ist wahnwitzig durckvoll, schnell, verführerisch, während die Gitarren so wunderbar nostalgisch nach der New New Wave der 2000er klingt, dass sogar die letzte steifgestandene Indie-Hüfte doch noch auf die Tanzfläche rennt.
Ohne jeglichen doppelten Boden kommt hingegen "Immer Lustig" aus. Dramaturgisch geschickt der Mittelpunkt der Platte, ist die sanfte Ballade eine schonungslose Verhandlung von Depressionen, Einsamkeit, Imposter Syndrome. "Wir sitzen singend in nem Sprinter / meine Freunde trinken Wein / und inmitten des Lärms fühl ich mich allein" ist so eine wunderschön-melancholisch, schonungslose Zeile, man möchte die Band einfach nur in den Arm nehmen, in der Hoffnung, dass das irgendwas bringt (kleiner Hinweis: es bringt nur bedingt was, so wirklich hilft eigentlich nur "Mein Boy"). "Immer Lustig" scheint auch musikalisch ein Quantensprung für die Band zu sein. In der zweiten Songhälfte verdichtet sich der Sound noch einmal, was zuvor nur angedeutet wurde, kommt auf einmal an die Oberfläche. Es ist großartig.
Da können Blond am Ende sehr gerne noch eine kleine Ehrenrunde drehen und im "Outro" skandieren: "Es ist schön, es ist toll, Blondinator zu sein!".
Year 2023 | Pop | Deutsche Musik | Indie | FLAC / APE | Mp3
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