Element of Crime - Die schonen Rosen (1996)

Ein Album wie der Lichtstahl eines Leuchtturms, der bei Nacht den Küstennebel lyrischer Pop-Untiefen mühelos durchdringt und auf den Grund des Lebens zielt: Sven Regener, Kopf des Berliner Pop-Krimi-Quartetts, versucht nun schon zum viertenmal, in deutsch gesungenen Stücken dramatischen Erfahrungen beizukommen. Dabei bedient er sich stärker als früher rotzig-schräger Gitarrenklänge. Zum Kontrast bläst er eine versonnene Trompete und läßt melancholische Streicher auffahren. Einen fröhlichen Herbst!

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Es ist wohl diese Beharrlichkeit, die am meisten erstaunt: wie Element Of Crime - zumindest auf ihren Platten - alles ausblenden, was nicht in ihr Leben paßt. "Not crimish", pflegt ihr Hausproduzent Dave Young dieses Phänomen zu nennen. So blenden die Berliner Barden auch auf "Die schönen Rosen" die Außenwelt aus und spinnen sich ein in ihren ganz privaten Kokon aus Melancholie und Gelassenheit. Egal, was sich da draußen vor der Tür tut, es berührt Swen Regener nicht. Mag der Hörer prüfen, ob dieser musikalische Kosmos aus Moritaten und Balladen, aus Folk und Jazz, aus Berlin und Wien noch der seine ist. Und mag, wer will, die Haltung dieser Band stoisch und introvertiert bis zur Ignoranz nennen. Die Konsequenz ihrer Romantik aber verdient hohen Respekt.