Barbara Meszaros, Hans Christoph Begemann, Johannes Goritzki - Michael Haydn: Der Baßgeiger zu Wörgl (1998)

"Spektakel müssen sein" soll Kaiserin Maria Theresia 1759 zu ihrem Hoftheaterdirektor gesagt haben, ohne Spektakel "kann man nicht hier in einer solch großen Residenz bleiben".
Dieser Devise trug man im 18. Jahrhundertnicht bloß am Kaiserhof sondern auch an den kleineren Residenzen Rechnung. Der Fürstenhof in Salzburg bot z. B. seinem Konzertmeiste. Michael Haydn vielfältigste Gelegenheiten, sein Können unter Beweis zu stellen: Hofbälle, Faschingsveranstaltungen, Universitätsfeiern, Theaterauführrungen.
CPO hat jetzt im Rahmen seiner Michael Haydn-Edition ein besonders reizvolles Programm eingespielt, das mit Ouvertüren, Divertimento, Singspiel, Tanzmusik und Märschen so etwas wie eine Momentaufnahme des weltlichen Repertoires höfischer Musik jener Zeit vorstellt. Neben den prachtvollen Ouvertüren zu Andromedo e Perseo, Rebekka als Braut und Der büßende Sünder ist das Singspiel Der Baßgeiger zu Wörgl sicherlich eine besondere Delikatesse:
Haydn hat die kleine Geschichte vom dümmlichen Lieschen und dem bauernschlauen Bartl (er kommt betrunken nach Hause, sie will ihn nicht einlassen, also verschafft er sich mit einer List Zutritt) mit entzückender Musik illustriert.
Unsere beiden Solisten Barbara Meszaros und Hans Christoph Begemann kosten das genüsslich aus und werden virtuos begleitet von der Deutschen Kammerakademie Neuss unter Johannes Goritzki.